Category Archives: Termine

Demo 18.01. Nach dem Brandanschlag auf das Li(e)ber Anders: GEGEN NAZIANGRIFFE, RECHTSRUCK UND VERDRÄNGUNG – FÜR EINEN SOLIDARISCHEN STADTTEIL!

In der Nacht zum 19. Dezember 2018 wurde vor dem linken Stadtteilladen Li(e)ber Anders in Kiel-Gaarden ein Haufen politischer Transparente angezündet, die zwei Monate zuvor am besetzten Wagenplatz Schlagloch an der Werftbahnstraße entwendet worden waren. Nur weil aufmerksame Anwohner*innen frühzeitig die Feuerwehr verständigten, konnten die Flammen gelöscht und so Schlimmstes verhindert werden. Obwohl die Täter*innen Gefahr für Leib und Leben der Bewohner*innen im Wohnhaus über dem Laden billigend in Kauf nahmen, blieb es so glücklicherweise bei äußerlichen Sachschäden an der Eingangstür des Li(e)ber Anders.

Zusammen mit der Tatsache, dass in den Wochen zuvor immer wieder Nazi-Kritzeleien wie „Rotfront verrecke!“ oder „Ins KZ mit Euch“ am Haus angebracht wurden, lassen die Umstände des Brandanschlags keinen Zweifel offen, dass die Täter*innen dem rechten Lager angehören.

Gegen Naziangriffe – linke Strukturen verteidigen!

Warum greifen Neo-Faschist*innen, die es auch in Gaarden z.B. im Umfeld des „PLS“-Ladens am Vinetaplatz gibt, immer wieder linke Strukturen an, wie es bundesweit in den letzten Wochen gehäuft vorgekommen ist? Nicht nur, weil von hier aus kontinuierlich wichtiger antifaschistischer Widerstand gegen ihre menschenverachtenden Umtriebe organisiert wird, sondern weil sie genau das hassen, wofür in Läden wie dem Li(e)ber Anders oder auf dem Wagenplatz Schlagloch gekämpft wird: Für das uneingeschränkte Recht jedes Menschen, ein Leben in Würde, Selbstbestimmung und Solidarität zu führen – ohne ausgebeutet, unterdrückt oder ausgegrenzt zu werden. Im Li(e)ber Anders sollen alle Platz haben sich auszutauschen, zu organisieren oder aufzuwärmen, unabhängig von Inhalt des Geldbeutels, Aussehen, Herkunft oder Geschlecht. Hier finden Cafés für Leute mit oder ohne deutschen Pass statt, hier ist Raum, sich gegen steigende Mieten und Ämterterror zu organisieren, hier schließen sich Frauen* gegen patriarchale Zumutungen zusammen, hier wird gemeinsam gekocht und hier treffen sich politische Gruppen wie die linke Solidaritätsorganisation Rote Hilfe.

Gegen den Rechtsruck – wir lassen uns nicht spalten!

Die Rote Hilfe ist in den vergangenen Wochen massiver Hetze aus dem Bundesinnenmisterium und von bürgerlichen Medien ausgesetzt gewesen, weil sie Menschen unterstützt, die für ein bessere Leben für alle aufbegehren und dabei mit den Gesetzen des Staates aneinandergeraten. Das Feindbild Links ist eine Gemeinsamkeit der vermeintlichen Mitte und der Rechten: Faschistische Brandanschläge und Hetze gegen Linke sind zwei Seiten eines andauernden Rechtsrucks und einer autoritären Zuspitzung, die das Leben von niemandem verbessern wird, sondern Garant dafür ist, dass die Verhältnisse mindestens so beschissen bleiben wie sie sind. Was wir dagegen brauchen, ist nachbarschaftliche Solidarität auf allen Ebenen, um uns vor Nazi-Terror genauso wie vor sämtlichen Angriffen auf unser Leben zu schützen.

Gegen Verdrängung – organisiert den Mieter*innenwiderstand!

Wir lassen uns nicht vertreiben, weder von rechten Angriffen, noch von Wohnungsgroßkonzernen wie Vonovia und einer neoliberalen Stadtplanung. 3000 Wohnungen sind mittlerweile allein in Gaarden im Besitz der Vonovia und es werden immer mehr. Für uns als Mieter*innen, die sich nicht zu den Reichen und Schönen dieser Stadt zählen dürfen, bedeutet dies, von steigenden Mieten, schikanösen Wohnbedingen und im schlimmsten Fall Verdrängung und Obdachlosigkeit bedroht zu sein. Aber kein Mensch in Kiel darf unfreiwillig ohne Wohnung auskommen müssen. Schließt Euch zu Mieter*inneninitiativen zusammen und macht mit bei Protesten für bezahlbaren Wohnraum. Wenn viele Menschen sich bewegen, können wir den Ausverkauf unserer Lebensgrundlagen aufhalten. Am 15. Januar 2019 um 18.30 Uhr findet in der Räucherei (Preetzer Str. 35) eine erste Gaardener Mieter*innenversammlung zum Vonovia-Problem statt – beteiligt Euch und organisiert Widerstand!

Gerade in einem Stadtteil von einfachen Leuten wie Gaarden können wir es uns in Zeiten wie diesen nicht erlauben, uns gegenseitig die Schuld für die Zumutungen zuzuschieben, die nicht wir, sondern die politischen Verwalter*innen und Profiteure des Kapitalismus zu verantworten haben. Die Nutzer*innen des Li(e)ber Anders haben nach dem Brandanschlag breite Solidarität erfahren, aus dem Viertel und sogar international. Dies gibt uns die Kraft, keine Angst vor rechten Brandstifter*innen haben zu müssen. Auf dieses unbezahlbare Gut der Solidarität haben alle Menschen einen Anspruch. In unserer Vielfalt sollte uns deshalb eines vereinen: Dass wir zusammen stehen, aufeinander aufpassen und uns gemeinsam wehren. Ob gegen Naziangriffe, die Verdrängung aus unseren Vierteln oder Repressionen aller Art. Dies wollen wir am 18. Januar 2019 gemeinsam auf die Straße tragen, beteiligt Euch an der antifaschistischen Demonstration in Reaktion auf den Brandanschlag auf das Li(e)ber Anders!

Gaarden hält zusammen – für ein solidarisches Viertel ohne Nazis und Wohnraumspekulanten!

FREITAG, 18. JANUAR 2019 | ANTIFASCHISTISCHE DEMONSTRATION               18 Uhr Vinetaplatz | Kiel – Gaarden

Anschließend: Küche für Alle im Li(e)ber Anders (Iltisstr. 34)

www.antifa-kiel.org | lieberanders.gaarden.net | schlagloch.blogsport.eu

BRANDANSCHLAG AUF DAS LI(E)BER ANDERS IN KIEL GAARDEN – SCHLAGLOCH-TRANSPARENTE ALS BRANDSATZ – SOLIDARITÄT MIT UNSEREN RÄUMEN!

FEST DER ANTIFASCHISTISCHEN SOLIDARITÄT                          Donnerstag, 20.12.2018: 17 Uhr | Li(e)ber Anders (Iltisstr. 34) | Kiel-Gaarden

In der Nacht zum Mittwoch, 19. Dezember 2018 wurde gegen 1.30 Uhr ein Brandanschlag auf die Außenfassade des linken Treffpunkts Li(e)ber Anders in der Iltisstraße in Kiel-Gaarden verübt. Im äußeren Eingangsbereich entfachten die Täter*nnen ein Feuer, dessen Flammen die Eingangstür beschädigten. Ein Schwelbrand sowie die starke Rauchentwicklung griff dabei auch auf das Ladeninnere im Erdgeschoss über. Die von Anwohner*innen alarmierte Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen, bevor das Feuer auf das Wohnhaus übergehen konnte. Dies hätte Gefahr für Leib und Leben der Bewohner*innen der Stockwerke darüber bedeutet. So blieb glücklicherweise selbst der Sachschaden gering und die Räume sind weiter ohne Einschränkung nutzbar.

Die Täter*innen verwendeten als Brennstoff politische Transparente, die bereits im Oktober, auf den Tag genau vor zwei Monaten, am Bauwagenplatz Schlagloch in der Werftbahnstraße von Zäunen geschnitten und entwendet worden waren und entzündeten diese. Ein politischer Hintergrund des Brandanschlags ist damit offensichtlich: Er richtet sich gegen linke Strukturen und Räume in Kiel, aus denen heraus seit Jahren immer wieder auch wichtige antifaschistische Arbeit in dieser Stadt geleistet wird. Dass es sich bei den Täter*innen um rechte Akteur*innen handelt, kann somit als gesichert angesehen werden. Bereits in den vergangenen Wochen wurden wiederholt Parolen wie „Rotfront verrecke“ und anderer Nazi-Dreck an das Gebäude gekritzelt.

Einen dokumentierten Brandanschlag auf linke Strukturen hat es in Kiel seit über 12 Jahren nicht gegeben. Der letzte größere Nazi-Angriff auf die Räume in der Iltisstraße, damals noch auf die Arbeitsloseninitiative, fand vor über 10 Jahren statt und konnte damals von aufmerksamen Anwohner*innen gestört werden. Auch anderswo war es in Kiel in puncto nächtlicher Nazi-Terror in den vergangenen Jahren erfreulich ruhig. Kieler Antifaschist*innen sollten daher die gegenwärtigen Entwicklungen im örtlichen Nazi-Sumpf aufmerksam verfolgen und sich auf nötige Gegenwehr vorbereiten.

Der Vorfall ereignet sich zu einem Zeitpunkt, an dem sich Brandanschläge auf linke und emanzipatorische Räume bundesweit wieder auffällig häufen. Allein im Rhein-Main-Gebiet waren in den letzten Wochen fünf Projekte betroffen, auch in Berlin kam es zu schweren Brandstiftungen. Diese können nicht losgelöst von einem gesellschaftlichen Klima betrachtet werden, das in den letzten Jahren immer weiter nach rechts gerückt ist und die Hetze nicht nur gegen Migrant*innen und Geflüchtete, sondern auch gegen Linke massiv verstärkt hat. Dass diese immer wieder vor allem auch von der sogenannten Mitte entfacht wird, zeigt die aktuell von Bundesinnenminister Seehofer lancierte Debatte um ein Verbot der linken Solidaritätsorganisation Rote Hilfe. Es ist ein bekanntes Muster, dass sich rechte Brandstifter*innen von solchem Rückenwind bemüßigt fühlen, zur Tat zu Schreiten. Auch in Kiel wurde zuletzt anlässlich einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem AStA der Uni Kiel von RCDS bis KN öffentlichwirksam gegen die Rote Hilfe gehetzt. Deren Kieler Ortsgruppe trifft sich im Li(e)ber Anders.

Das Li(e)ber Anders ist ein seit zehn Jahren bestehendes, selbstorganisiertes emanzipatorisches Stadtteil-Projekt in Gaarden, dessen Räumlichkeiten von politischen Initiativen genutzt werden und Begegnungsort von Anwohner*innen sind. Hier treffen sich linke Gruppen, hier finden antirassistische Cafés für Menschen mit oder ohne deutschen Pass statt, hier wird Raum bereit gestellt, um Widerstand gegen Verdrängung und Entwürdigung zu entwickeln, hier gibt es aktuelle Informationen aus politischen und sozialen Bewegungen, hier wird gemeinsam gekocht oder Kaffee getrunken – ohne kommerzielle Interessen. Auch der Wagenplatz Schlagloch, den es seit Anfang 2017 auf verschiedenen (besetzten) Flächen Kiels gibt, stellt einen Ort der politischen, kreativen und solidarischen Entfaltung dar.

Daran werden nächtliche rechte Angriffe auch weiterhin nichts ändern. Wir rufen im Gegenteil dazu auf, die bevorstehenden öffentlichen Veranstaltungen im Li(e)ber Anders und auf dem Schlagloch zu Zusammenkünften der antifaschistischen Solidarität zu machen und unsere Räumlichkeiten mit Leben zu füllen.

Am Donnerstag gibt es im und vorm Li(e)ber Anders ab 17 Uhr Glühwein für alle. Kommt vorbei, steht zusammen, seid wachsam und organisiert antifaschistischen Selbstschutz!

Viel Kraft und solidarische Grüße gehen raus an die Au, das Assenland und das Café ExZess in Frankfurt, den Knotenpunkt in Schwalbach, die Schwarze 7 in Hanau und den TeBe-Fantreff und das Union Coop Shop Collective in Berlin sowie alle anderen Betroffenen neo-faschistischer Anschläge.

Rücken stärken, Augen auf, Fäuste hoch – zusammen und solidarisch gegen Nazi-Gewalt!

FEST DER ANTIFASCHISTISCHEN SOLIDARITÄT Donnerstag, 20.12.2018: 17 Uhr | Li(e)ber Anders (Iltisstr. 34) | Kiel-Gaarden

WEITERE INFOS: eslieberanders.gaarden.net | schlagloch.blogsport.eu | www.antifa-kiel.org

Schlagloch-Veranstaltungen im Januar

 

Im Januar 2019 passiert so einiges auf und mit dem Schlagloch:

 

Freitag, 11.1., 19Uhr  –  The Great Weihnachtsbaumverbrennen

@ Wagenplatz (Werftbahnstraße 1)

Das große „olle Weihnachtsbäume sammeln“ darf gerne schon in den Wochen davor losgehen und die ergatterten Exemplare zu uns auf den Wagenplatz gebracht werden… Damit es dann an besagtem Tag so richtig zischt und kracht!

Dienstag, 15.1., 19Uhr – Küfa*  &  20Uhr – Film „Treibstoff”

@ FahrradKinoKombinat (Alte Mu, Lorentzendemm 6-8)

Ab 19Uhr wird es Küfa* (Küche für alle*) im FahrradKino geben. Wer Lust hat mit uns zusammen zu kochen, kann gerne auch schon vorher vorbei kommen. Um 20Uhr zeigen wir den Film “Treibstoff über die gleichnamige kämpferische Wagengruppe in Wien.

Sonntag, 20.1., 15 – 19Uhr   –   Spieletag

@ Wagenplatz (Werftbahnstraße 1)

Da wird gezockt was das Zeug hält! Und nebenbei gibt es einen Einblick in Wagenleben von innen… In (fast) jedem Wagen wird in gut beheizter, wohliger Wagenleben-Atmosphäre ein anderes Brett- / Karten- / Rollenspiel gespielt. Draußen dazu noch Feuertonne und Glühwein…

Kommt vorbei, sagt es weiter… Wir freuen uns auf euch!

Wagentage in Kiel

In Kiel finden ab heute Wagentage statt. Das finden wir toll und nehmen natürlich daran teil. Denn Wagenleben gehört in jedes Stadtbild und muss von der Politik ermöglicht werden!

Wir haben schon öfter zum Ausdruck gebracht, dass es eines weiteren Wagenplatzes in Kiel bedarf und haben in den vergangenen Jahren in diversen Aktionen und Gesprächen mit der Politik und Verwaltung versucht, diesen zu erkämpfen. Die Stadt zeigt sich bürokratisch, kompliziert und unwillig realistische und langfristige Lösungen zu suchen. Trotz anhaltender Auseinandersetzung, dreht mensch sich inhaltlich im Kreis.

Wir begrüßen es daher sehr, dass Menschen sich die Mühe gemacht haben, Wagentage zu organisieren und so Kieler*innen auf die Thematik aufmerksam gemacht werden.

Laut den Veranstalter*innen sind schon einige Menschen und LKWs angereist…

Morgen soll eine Rallye stattfinden 🙂 Es können wohl auch Leute mit Fahrrädern etc teilnehmen. Wer noch mitmachen will, kann entweder bis 14Uhr in die Uferstraße in der Wik kommen oder auf dem Infotelefon der Wagentage anrufen: 015214511573

Guckt doch auch mal auf den Blog der Wagentage: wagentagekiel.noblogs.org

8.6. Küfa und Kino

Morgen ab 20:00 Küfa und ab 21:30 open-air Kino bei uns in der Ernesteninenstraße. Gezeigt wird ein Film über “The Nail House” – eine Hausbesetzung in China. Der Regisseur ist anwesend.

Kommt vorbei , wir freuen uns auf euch!

Leben am Straßenrand Diedrichstraße und KuchenCorner

Seit wir den Bremerskamp verlassen haben, parken einige von uns am Straßenrand in der Diedrichstraße ( 54°17’59.9″N 10°08’18.9″E , vom Theodor-Heuss-Ring bei Mr. Wash abgehend) in Gaarden.

Grund dafür ist, dass wir uns mit der Stadt in konkreter Verhandlung bezüglich einer Privatfläche befinden. Diese wurde uns zur Pacht von den Eigentümer*innen angeboten. Wir wollen nun etwas abwarten, damit die bürokratischen Hürden, die dem Vertrag momentan noch im Wege stehen, aus dem Weg geräumt werden…

Die Situation ist denkbar bescheiden. Menschen, die uns z.B. letztes Jahr mal am Seitenstreifen besucht haben, wissen vermutlich wovon wir sprechen. Scheisse ist für uns auch, dass wir über mehrere Orte verteilt sind, weil – mangels Zugfahrzeug – nicht alle so mobil sind, dauernd umziehen zu können.

Trotzdem machen wir das Beste draus und haben beschlossen, ab sofort wieder mindestens einmal im Monat einen öffentlichen Anlaufpunkt zu bieten:

Los geht’s am Sonntag, 3.6., 15Uhr mit einem KuchenCorner auf dem Gleisdreieck, gegenüber unseres Stellplatzes ( 54°17’54.2″N 10°08’13.5″E ). Wer Interesse an einem guten Schnack, leckerem Kuchen, Infos was das Schlagloch so macht oder wie mensch sich einbringen kann, hat: komm vorbei   🙂