Demonstration: Die Häuser denen die drin wohnen

Fr. 18.03. – 18:30 Uhr – Vinetaplatz

 

Wir wollen gemeinsam mit euch auf die Straße gehen, gegen steigende Mieten, gegen Verdrängung von Menschen mit weniger Geld an die Ränder der Stadt und für mehr Freiraum für Wagenplätze.

Rund die Hälfte der Kieler Mieter*innen geben mindesten 30% ihres Einkommens für Miete aus. Damit liegt die schleswig-holsteinische  Landeshauptstadt etwa im bundesweiten Durchschnitt.  Durch die Abschaffung der Mietpreisbremse und die  Kappungsgrenze im Jahr 2019 werden die Preise, wie in den        letzten Jahren schon gesehen, weiter steigen. Eine auf  die Gesamtbevölkerung leicht rückläufige Durchschnittsbelastung in    den letzten Jahren ging vor allem zu Gunsten von wohlhabenden    Menschen.

Diese Situation kommt nicht aus dem Nichts. In den letzten      Jahrzehnten haben zahlreiche Kommunen, auch Kiel einen Großteil ihres kommunalen Wohnungsbestandes verkauft. Die Privatisierung sollte die Probleme richten.Begründet wurde        das für die Stadt Kiel mit einem prognostizierten        Bevölkerungsrückgang. Stattdessen wächst die Bevölkerung und bis 2030 werden bis zu 9.000 zusätliche Wohnungen benötigt. 

Enteignungen für das Gemeinwohl anstatt für Großkonzerne

Nutznießer sind große Wohnungsunternehmen, die vor allem eins aus  Wohnraum machen wollen: Profit. Wenn Vonovia im Jahr eine  Milliarde Gewinn macht, kommt dieses Geld aus den Taschen der  überwiegend wenig besitzenden Mieter*innen und wird hingeschaufelt  zu Finanzkonzernen wie Black Rock, dem größten Anteilseigner von  Vonovia. Allein in Schleswig-Holstein besitzt Vonovia 36000      Wohnungen, in Kiel vor allem in Mettenhof und Gaarden, den ärmsten   Stadtteilen. Gewinne werden durch Mieterhöhungen bei Sanierungen   und Moderniersierungen erzielt, bei Nebenkosten werden vor allem      Tochterunternehmen beauftragt, um weiter viel abrechnen zu können  – bei der Instandhaltung wird dafür gespart. Weil Mieter*innen  sich nach den Sanierungen in Gaarden die Wohnungen nicht mehr  leisten können, werden sie gezwungen umzuziehen.  An Senior*innen  ohne Vermögen oder reiche Angehörige soll gleich gar nicht mehr  vermietet werden.  All das brocken wir uns ein, wenn wir das Recht  auf ein Dach über dem Kopf mit dem Markt lösen wollen. Wenn   anderswo ganze Dörfer für den Braunkohleabbau oder neue Autobahnen   für das Gemeinwohl enteignet werden können, fragen wir uns, warum      das nicht bei Vonovia auch funktioniert. Denn im Gegensatz zu      neuen Autobahnen oder Klimazerstörung durch Braunkohle könnten von  so einer Enteignung tatsächlich Menschen profitieren, auch  Menschen die nicht das Geld haben, um sich an jede neue  Gegebenheit und jede Mietsteigerung anzupassen. Lasst uns die Häuser in die Stadtteile geben und von den Menschen verwalten, die  dort wohnen! Die Abstimmung über die Enteignung der “Deutsche  Wohnen” in Berlin hat gezeigt, dass es einen breiten Rückhalt in  der Bevölkerung für derartige Schritte gibt.

Wagenplatz erhalten

Nach insgesammt 24 Umzügen seit 2017 hat die        Wagengruppe Schlagloch seit 2019 einen Teil des Meimersdorfer   Moor besetzt. Auch dort drohnt ihnen die Räumung. Die Stadt muss endlich eine dauerhafte Lösung bieten. Dazu würde sich das MFG 5  Gelände in Holtenau anbieten. Ein Gelände direkt an der Ostsee  auf dem erst in mehreren Jahren ein neues Quartier entstehen  soll.

Wohnen ist Menschenrecht

Dass die großen Wohnungsgesellschaften nicht fähig oder nicht Willens sind, den Wohnungsmangel zu beheben zeigt sich an der wachsenden  Obdachlosigkeit. Statt Sozialwohnungen werden teure Luxus-Lofts  gebaut. 650.000 Obdachlosen in der Bundesrepublik stehen  Millionen leerer Wohnungen gegenüber. Auch die Stadt Kiel bringt  wohnungslose Menschen lieber in Hotels unter, anstatt das Geld  in neue Sozialwohnungen zu stecken. Die Hoteleigentümer*innen  freut’s.

 Jedes Jahr fallen mehr Wohnungen  aus der Sozialbindung als neue Sozialwohnungen gebaut werden.   Wohnungsbau in Kiel gibt es zwar, aber hauptsächlich  hochpreisig. 2018 stand für über 60% der Anspruchsberechtigten  keine Sozialwohnung zur Verfügung. Dabei ist ein Dach über dem  Kopf ein elementares Grundbedürfnis. 

Wir treten ein für:

  • Wohnungen für alle statt Profite mit der Miete 

 

  • Auflösung der großen Wohnungskonzerne  

 

  • Vergesellschaftung von Wohnraum  

 

  • Freiraum für Wagenplätze