Am 28.4.2020 jährte sich die Besetzung des Prüner Schlags und damit die Entstehung der Wagengruppe Schlagloch zum Dritten mal. Wir blicken zurück auf einen dreijährigen politischen Kampf um einen Ort, an dem in Bauwägen und LKW gelebt und ein Freiraum gestaltet und genutzt werden kann.
Die Themen von damals bleiben aktuell. Wo vor drei Jahren zahlreiche Kleingärten dem Großprojekt „Möbel Kraft“ weichen mussten, werden in Kürze auch die Kleingärten des Bielenbergkoppels der Südspange weichen müssen. Die Stadt Kiel setzt nach wie vor auf die Umsetzung wirtschaftlicher Projekte, statt sich nach den Bedürfnissen der Bewohner*innen ihrer Stadt zu richten. Dies zeigt sich an dem Bau von Möbelmärkten anstelle von ausreichendem bezahlbarem Wohnraum für alle sowie der Planung einer neuen Autobahn statt nachhaltiger Transportmöglichkeiten wie z.B. Radwege.
In den letzten drei Jahren sind wir 28 mal umgezogen. Oft haben wir auf Flächen gewohnt, auf denen soziale Wohnräume, Wagenplätze oder Freiräume entstehen könnten. Die Stadt Kiel ignoriert allerdings konsequent den Zustand dieser ungenutzten Flächen sowie die Möglichkeit, diese zu beleben. Gesprächsversuche wurden zunehmend durch die Politiker*innen ignoriert. Durch all dies bleibt Wagenleben in dieser Stadt nach wie vor illegal und prekär.
Nicht nur uns ergeht es so. In Deutschland gibt es derzeit zahlreiche bedrohte Wagenplätze. Wir fordern den Bedarf nach Wagenleben anzuerkennen und legale Möglichkeiten dafür zu schaffen. In Kiel und überall! Solidarität mit allen bedrohten Wagenplätzen!
3 Jahre Kampf sind noch nicht genug? Na gut, wir machen weiter!