Solidarität mit dem RabAZ

Linke Freiräume sind regelmäßig von wirtschaftlichen Verdrängungsprozessen bedroht, aktuell und akut betrifft das verschiedene Projekte in Köln, das Autonome Zentrum und den Wagenplatz Wem gehört die Welt. Doch die Menschen lassen sich nicht unterkriegen geschweige denn einschüchtern, sondern haben ein projektübergreifendes Aktionswochenende auf die Beine gestellt. Wir sind schwer beeindruckt von so viel widerständigem Weitblick und wünschen ganz viel kreativen RabAZ im Kölner Stadtbild!

RabAZ in Köln 4.-7. Oktober 2018

Zusammenkommen, uns austauschen und vernetzen, gemeinsam auf die Straße gehen – und RabAZ machen!

Das Autonome Zentrum Köln und der Wagenplatz Wem gehört die Welt laden ein zu einem widerständigen ersten Oktoberwochenende. Wir warten nicht auf Tag X! Im Oktober wollen wir uns warm laufen und der Stadt und den Verantwortlichen eine (un)ordentliche Kostprobe geben! Eine Räumung unserer Projekte wird auf den vielfältigen Widerstand stoßen!

Darum macht RABAZ! Beteiligt euch an dem Kampf für Freiräume, für Autonomes Leben und das AZ Köln!

Das Autonome Zentrum in Köln steht 8 Jahre nach der Besetzung und 2 Umzügen erneut vor der Vertreibung. Der mietfreie Nutzungsvertrag läuft zum 31.12.2018 aus. Vertraglich zugesicherte Gespräche über die AZ Zukunft werden von der Stadt nicht ernsthaft angeboten. Wenn es nach den führenden Politiker*innen der Stadt geht, wird das AZ Ende 2018 zum Abriss freigegeben, um das Gebäude durch Rollrasen zu ersetzen.

Mit dem AZ würde Köln einen Raum verlieren, in dem über 30 aktive Gruppen & Projekte, hunderte Veranstaltungen, D.I.Y.- und Hilfsangebote mit mehreren Tausend Besucherinnen be- und entstehen. Leider ein weiteres Beispiel von Verdrängung unangepasster Orte, die Gewinn nicht in Geld messen!

Auch der älteste Wagenplatz Kölns Wem gehört die Welt, der seit 1994 an der Ecke Krefelder Str./ Innere Kanalstrasse besteht, soll weichen. Die Stadt möchte das Gelände verkaufen. Dabei ist der Platz das Zuhause von etwa 30 Menschen und bietet Raum für Gäste und unkommerzielle Veranstaltungen. Trotz etlicher Aktionen, einer erfolgreichen Petition und Gesprächsangeboten seitens der Bewohner*innen, gibt es bis heute weder eine Ansprechperson, noch einen Lösungsvorschlag seitens der Stadt.

Deshalb wollen wir uns mit Euch treffen, eure Perspektive kennenlernen, von Euren Erfahrungen lernen, gemeinsame Strategien entwickeln, mit den unterschiedlichsten Aktionen dezentral präsent sein, unsere vielfältigen Kämpfe und Ideen sichtbar machen – frei nach dem Motto: Nehmt ihr unsere Freiräume, nehmen wir uns die Stadt.

Beteiligt euch am Austausch und an den Aktionen, seid laut, bunt, kreativ & wütend. Verdrängung ist kein lokales oder individuelles Problem!

mehr Infos: https://az-koeln.org/rabaz/

Wir bleiben

Gestern war der letzte offizielle Tag der Wagentage. Wir haben es als eine tolle und kreative Zeit wahrgenommen. Wagenleben ist ein Thema, dass nicht nur uns beschäftigt, sondern in vielen anderen Städten ebenso erschwert und illegitimiert wird. Doch dies bestärkt uns einmal mehr darin, weiter zu kämpfen. Kiel braucht einen zweiten Wagenplatz! Kiel braucht mehr Freiraum!

Darum haben wir beschlossen, auf der im Rahmen der Wagentage besetzten Fläche, zu bleiben. Schon so lange kämpfen wir auf verschiedenen politischen und diplomatischen Ebenen um eine dauerhafte Lösungen für einen Wagenplatz und Freiraum in Kiel. Alle Bemühungen waren erfolglos und kräftezehrend. Seit fast 5 Monaten leben wir provisorisch an Straßenrändern oder zu Gast bei solidarischen Menschen. Es reicht uns. Wir brauchen einen Ort, an dem wir als Gruppe zusammen sein und uns zu Hause fühlen können, an dem wir einen Holzvorrat für den Winter aufbauen und an dem uns Freund*innen antreffen können, den auch andere Menschen zur Verwirklichung ihrer Ideen und Wünsche nutzen können. Die Stadt gehört allen! Momentan gibt es bereits Kontakt zu dem Geschäftsführer der Gesellschaft, die das Gelände gekauft hat und hier einen Bürokomplex bauen will. Wir hatten ein sehr gutes Gespräch und den Eindruck, dass uns durchaus positiv gegenüber gestanden wird. Wir hoffen, dass es eine einvernehmliche Lösung geben kann. Es wird also hoffentlich bald Neues zu berichten geben…